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„Das Haus wird lebendig“
250 Gäste beim Richtfest am Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria
Der Rohbau steht, sogar das Dach ist schon gedeckt: Rund 250 Gäste fanden sich am Mittwochnachmittag zum Richtfest des Neubaus des Wohn- und Pflegezentrums Haus Maria ein. „Und wenn ich die Besucher über die Baustelle führe, male ich mir schon aus, wie das hier in einem Jahr aussieht, wenn alles fertig ist“, freut sich Heimleiterin Astrid Marx-Vehling.
Generaloberin Schwester Aloisia Höing erinnerte in ihrem Grußwort in der Cafeteria des Altbaus an die Geschichte des Standortes, die eng mit der Ordensgemeinschaft verwoben ist: „Einige Jahrzehnte lang hatten wir hier eine Schule, erst ein Lyceum, dann die Haushaltungsschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Haus 20 Jahre lang als Noviziat und vorübergehend als Generalat. Und seit 40 Jahren ist dieses Gebäude ein Seniorenheim. Ich bin froh, dass wir dank des Neubaus auch in Zukunft ältere Menschen hier aufnehmen und betreuen können.“
Maria Dellbeck hat einen Großteil der Geschichte des Hauses miterlebt. Zwischen 1926 und 1929 war sie hier zur Schule gegangen. „Und vor 40 Jahren habe ich hier schon einmal Richtfest gefeiert: Da war mein Mann nämlich Bauleiter, als das Haus zum Seniorenheim ausgebaut wurde.“ Heute ist die 96-Jährige Bewohnerin des Hauses Maria stellvertretende Vorsitzende des Heimbeirates. „Ich lebe seit sechs Jahren hier, habe viele Bekannte und fühle mich wohl“, erklärt sie, als sie genüsslich ins Würstchen beißt.
Die Vorsitzende des Heimbeirates, Anne Bolte, sitzt ihr gegenüber. Sie hat hier in den 1930er Jahren die Haushaltungsschule besucht und miterlebt, wie die Bomben am 30. Mai 1944 das Haus zerstörten. Ziemlich genau 70 Jahre danach wird sie wohl in den Neubau umziehen: „Darauf freue ich mich schon. Da haben wir nämlich größere Zimmer. 20 Quadratmeter mit Nasszelle. So wie in Wadersloh.“ Der Heimbeirat hatte sich den Neubau des Hauses St. Josef, das dem in Geseke als Vorbild diente, schon angesehen.
„Viele Bewohner unseres Hauses wollen wissen, wo ihr neues Zimmer liegt“, erzählt Astrid Marx-Vehling. „Natürlich werden wir versuchen, die Wünsche zu berücksichtigen: Ob oben oder unten, zur Nord- oder Südseite, mit derselben Nachbarin oder mit einer anderen. Insofern können wir den meisten schon ungefähr zeigen, wo sie künftig wohl wohnen.“
Die letzte Bauphase kann jetzt beginnen. Zimmermann Raphael Risse dankte Gott für den bisherigen Beistand und wünschte dem Haus beim Aufsetzen des Richtkranzes für die Zukunft alles Gute. Pfarrer Rainer Stahlhacke segnete den Bau ebenso wie alle, die dort künftig wohnen und arbeiten: „Außer den Kindern, denen der Altbau auch schon gedient hat, brauchen in unserer Gesellschaft vor allem die Senioren unseren Schutz.“
Der Einzug ist im Frühsommer 2014 geplant. Dann wird das Haus über 90 stationäre Plätze und zwei Senioren-Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Bewohnern verfügen. Außerdem ziehen die Tagespflege Haus Elisabeth und der Ambulante Pflegedienst in den Neubau ein. Astrid Marx-Vehling ist gespannt, ob dann wirklich alles so aussieht, wie sie sich das ausmalt: „Als es nur Zeichnungen gab, konnte ich mir das noch nicht vorstellen. Aber jetzt, wo der Rohbau steht, wird das Haus langsam lebendig.“
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