Ein Haus der Seniorenhilfe SMMP

Persönlich. Ehrlich. Gut.

Umzug in den „dollen Kasten“

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Die 90 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Maria haben ein neues Zuhause

„Das ist ja ein doller Kasten hier“, zeigt sich der 100-jährige Theodor Rempe beim ersten Mittagessen im neuen Haus Maria ganz begeistert. Über 90 Bewohnerinnen und Bewohner sind am Sonntag mit ihm umgezogen. Und so wie der Älteste die Strapazen gut überstanden hat, sind auch alle anderen gut angekommen. Dank der Hilfe zahlreicher Angehöriger und vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer.

Die 92-jährige Gertrud Rottau bereitet sich mit ihrer Tochter Christa Pasel auf den Umzug vor. Foto: SMMP/Bock
Die 92-jährige Gertrud Rottau bereitet sich mit ihrer Tochter Christa Pasel auf den Umzug vor.

„Die Nervosität stieg in den vergangenen Wochen spürbar an. Aber als am Mittwoch als erstes die Ordensschwestern und unsere Tagespflege umzogen, begann alles ganz geordnet seinen Lauf zu nehmen“, zeigt sich Heimleiterin Astrid Marx-Vehling am Sonntagmorgen sichtlich erleichtert.

Im Foyer stehen Kaffee und Süßigkeiten für die vielen Helfer bereit. Hier werden die Bewohnerinnen und Bewohner empfangen. Der Geseker Löschzug der Feuerwehr hilft mit 18 Leuten, die Schützen packen fast in derselben Stärke mit an. Die Atmosphäre wirkt entspannt.

Pflegeassistehtin Angelika Scheike gehört zu den Mitarbeitern, die andiesem Sonntag ehrenamtlich mithelfen. Sie sortiert die  Toilettenartikel der Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Wohnbereich 3. Foto: SMMP/Bock
Pflegeassistehtin Angelika Scheike gehört zu den Mitarbeitern, die andiesem Sonntag ehrenamtlich mithelfen. Sie sortiert die Toilettenartikel der Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Wohnbereich 3.

Warten auf das Startsignal

Thea Brunnert und Lore Michaelis warten in ihrem alten Zimmer auf ein Signal, wann es losgeht. Nacheinander werden die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altbau zum Aufzug gebracht und zu dem Neubau geführt. Der ist während der vergangenen 20 Monate in dem früheren Garten des Hauses Maria entstanden.

Otto Michaelis ist auch schon ganz aufgeregt und sagt mit einem Lächeln: „Wir sind jetzt 57 Jahre verheiratet. Dann werden wir das hier wohl schaffen.“ Und Thea Brunnert kann an diesem Tag auf die Hilfe ihrer Tochter Silvia, ihrer Enkelin Andrea sowie deren Mann und ihrer beiden Urenkel Tim und Lina bauen. Als sich die Bewohner endlich der Reihe nach im Flur versammeln, machen sich die vier Generationen auf den Weg.

Ein Kommen und ein Gehen: Vor dem Aufzug im Altbau begegnen sich umziehende Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiter des Hauses Maria und Helfer des Rettungsdienstes. Foto: SMMP/Bock
Ein Kommen und ein Gehen: Vor dem Aufzug im Altbau begegnen sich umziehende Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiter des Hauses Maria und Helfer des Rettungsdienstes.

„Was ist mit den Blumen auf der Fensterbank?“, fragt Thea Brunnert noch besorgt. „Keine Angst. Die holen wir noch“, beruhigt sie die Betreuerin Angelika Koßmann. Die meisten Möbel wurden schon an den Tagen davor von dem Altbau in den Neubau gebracht.

Der Regen tut der Freude nichts an

Trotz Folien und Schirmen kommen die meisten Senioren nicht ganz trocken über den Hof. Der Wind weht den Regen in ihr Gesicht. Der Vorfreude auf das neue Zuhause tut das allerdings keinen Abbruch. So geht es auch Thea Brunnert und Lore Michaelis.

Vier Generationen: Bewohnerin Thea Brunnert kommt in Begleitung ihrer Tochter Silvia (hinten links), ihrer Enkelin Andrea (rechts) und ihrer beiden Urenkel Lina und Tim im Neubau des Hauses Maria an. Foto: SMMP/Bock
Vier Generationen: Bewohnerin Thea Brunnert kommt in Begleitung ihrer Tochter Silvia (hinten links), ihrer Enkelin Andrea (rechts) und ihrer beiden Urenkel Lina und Tim im Neubau des Hauses Maria an.

Pflegedienstleiterin Petra Wessel saugt noch einmal den Parkettboden auf den Fluren ab. Bunte, stimmungsvolle Fototapeten unterbrechen das Weiß der Wände in den hellen Fluren. Dazwischen stehen immer wieder alte Möbel.

Die meisten sehen staunend um sich, wenn sie das neue Haus betreten. Und Löschzugführer Markus Fara analysiert zugleich die Architektur: „Indem wir hier helfen, lernen wir die Aufteilung des Gebäudes kennen. Das wäre hilfreich bei einem größeren Rettungseinsatz, den es hier hoffentlich nie geben wird.“

Selbst als der Regen am stärksten prasselt, lassen sich Senioren und Helfer nicht beirren. Foto: SMMP/Bock
Selbst als der Regen am stärksten prasselt, lassen sich Senioren und Helfer nicht beirren.

Thea Brunnert und Lore Michaelis erreichen ihr Zimmer ohne Probleme. „Weiter hinten durch“, ruft ihnen eine Altenpflegerin zu, die gerade mit einem Stapel Bettwäsche unterwegs ist. Eine Kurve noch. Dann betreten sie Seniorinnen mit ihren Begleitern das neue Zimmer. „Oh, hier habe ich aber einen schönen Ausblick“, stellt die 87-Jährige sofort fest. Auch Thea Brunnerts Urenkelin Lina sieht sich neugierig um. Als sie die Tür zu dem modern eingerichteten Bad öffnet, ruft sie ganz begeistert: „Guck mal, ein Schwimmbad!“

Viel Arbeit im Hintergrund

Herzlich willkommen: Thea Brunnert wird im Neubau von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begrüßt. Foto: SMMP/Bock
Herzlich willkommen: Thea Brunnert wird im Neubau von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begrüßt.

Und so gibt es an diesem Vormittag viel für die Bewohnerinnen und Bewohner zu entdecken. Auch die 92-jährige Gertrud Rottau erreicht ihr Ziel problemlos. Tochter Christa Pasel hat ihr geholfen. „Das ist schon aufregend. Aber ich freue mich auch. Ich konnte die Baustelle ja die ganze Zeit aus meinem Fenster sehen“ sagt die Gesekerin, die seit vier Jahren im Haus Maria wohnt.

Während sich die Senioren auf ihren Zimmern einrichten, werden im Hintergrund die Medikamente eingeräumt. „Die können ja erst heute mit umziehen“, sagt Wohnbereichsleiterin Dorit Harke, die einen Teewagen voller Schachteln vor sich hat und nun alles akribisch einsortiert.

Der 100-jährige Theodor Rempe ist ganz begeistert, als er zum Mittagessen in einen der neuen Speiseräume geführt wird. Foto: SMMP/Bock
Der 100-jährige Theodor Rempe ist ganz begeistert, als er zum Mittagessen in einen der neuen Speiseräume geführt wird.

Mitarbeiter ehrenamtlich im Einsatz

Im Altbau ist Pflegeassistentin Angelika Scheike derweil damit beschäftigt, aus den Bädern alles einzusammeln und einzutüten, was die Bewohnerinnen und Bewohner noch für ihre Morgentoilette benötigt haben. Wie sie sind die meisten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Haus Maria an diesem Sonntag ehrenamtlich im Einsatz: „Wir sind froh, dass es jetzt soweit ist. Sicher werden einige Senioren erst einmal Schwierigkeiten haben, sich in dem Neubau zu orientieren. Aber das spielt sich ein. Und da ist es natürlich viel schöner als hier.“

Wohnbereichsleiterin Dorit Harke sortiert die Medikamente ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ein. Foto. SMMP/Bock
Wohnbereichsleiterin Dorit Harke sortiert die Medikamente ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ein.

Der Altbau des Hauses Maria ist fast 100 Jahre alt. Die Umbaumaßnahmen für die neuen Brandschutzbestimmungen und die ab 2018 geltenden Standards wären viel zu kostspielig geworden. Daher hatten sich die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel als Trägerin der Einrichtung für einen Neubau entschieden. Das Elf-Millionen-Euro-Projekt wurde 2012 in Angriff genommen. „Und jetzt sind wir froh, endlich hier zu sein“, sagt Astrid Marx-Vehling.

Dank an alle Helferinnen und Helfer

Ihr Dank richtet sich an alle Angehörigen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, besonders die Feuerwehr, die Schützen, die Fußballer vom SV 03, den Tambourkorps, das DRK, die Geseker Hospizbewegung und den Rettungsdienst. „Toll, wie die alle zusammengehalten und mit angepackt haben. Sie alle haben uns den Umzug in den vergangenen Tagen sehr erleichert. Auch, dass unsere eigenen Mitarbeiter alle in ihrer Freizeit mitgeholfen haben, ist nicht selbstverständlich.“

Und als Küchenchef Marcel Knäbe mit seinen Mitarbeitern gegen 12 Uhr die Thermobehälter aus dem Altbau in den Neubau hinüberfährt, wissen alle: Jetzt gibt es erstmal etwas Warmes zu essen. Alle Bewohnerinnen und Bewohner sind gut in ihren Zimmern angekommen. Der Neubau beginnt nun zu leben.

Trotz des Regens lässt sich niemand aus der Ruhe bringen: Alle Bewohner und Gepäckstücke kommen gut im neuen Haus Maria an. Foto: SMMP/Bock
Trotz des Regens lässt sich niemand aus der Ruhe bringen: Alle Bewohner und Gepäckstücke kommen gut im neuen Haus Maria an.